Wenn bei einer aus zehn Rennveranstaltungen bestehenden Meisterschaft der Sieger nach dem letzten Rennlauf feststeht, kann man getrost von einem spannenden Wettbewerb sprechen. Nun konnte sich vergangenen Sonntag Martin Bürki aus dem bernischen Uetendorf, wie im letzten Jahr, erst nach dem letzten Rennen auf der Flughafenpiste von Ambri TI zum Gewinn der Schweizer Slalommeisterschaft gratulieren lassen (s. Rennbericht auf S. 29). Der in der Kategorie Interswiss bzw. E1 bis 1600 cm~3 antretende «Fuchs» Bürki siegte wie im Vorjahr mit dem Kleinstvorsprung von 5 Punkten. Zog 2014 gegen Bürki noch Altmeister Fritz Erb den Kürzeren, war es dieses Jahr sein aktueller Dauerrivale Danny Krieg. Wie damals Erb kämpfte Krieg diese Saison in der Klasse der E1-Tourenwagen. Und das war eigentlich auch schon der entscheidende Faktor in diesem umkämpften Duell: Danny Krieg musste sich in seinen Läufen jeweils einer viel grösseren - und ehrlicherweise auch stärkeren - Konkurrenz erwehren als Meister Bürki. Und wenn man es so sagen will, liegt hier beim aktuellen Modus zur Ermittlung des Schweizer-Meister-Titels im Automobilslalom eigentlich «der Hund begnäüeri». Denn die Autos treten zwar grundsätzlich in ihren Kategorien nach Hubraum geordnet gegen gleichwertige Konkurrenten an und messen sich so im direkten Zeitvergleich, aber dann werden zur Kür des Schweizer Meisters quasi wieder «Äpfel mit Birnen» verglichen. Will heissen, Bürki und Krieg - und vor allem der Meisterschafts-Dritte Philip Egli in dessen Monoposto - fahren zwar an den Renn-Wochenenden jeweils ihre separaten Läufe in ihrer Kategorie, müssen sich aber dann in Sachen Gesamtklassement der Meisterschaft dennoch mit teilweise absolut nicht vergleichbaren Gegnern - beziehungsweise deren Fahrzeug - messen lassen. Man kann sogar sagen, zum Glück geht es in den Slaloms um Pilonen-Tore, und es hat zumeist eine gute Mischung aus scharfen Ecken und schnellen Geraden. Würde man nämlich nur geradeaus bolzen, würden die Vergleiche noch mehr hinken. Und genau hier liegt letztendlich der Reiz des aktuellen Formats. Denn so konnte Bürki in seinem unterlegenen VW Polo gegen Kriegs Audi-Tourenwagen überhaupt gewinnen. Das ist doch das Spannende…
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