Die Familienpolitik ist in aller Munde - und bei diesen Diskussionen spielt die Ökonomik eine überragende Rolle. Es wird zum Beispiel darüber gestritten, ob und wie man die kostenlose Betreuung von Kleinkindern finanzieren kann, ob das „Ehegättensplitting" abgeschafft bzw. modifiziert werden sollte, und auch, ob das neu eingeführte Elterngeld eine nicht gerechtfertigte Begünstigung von Mittelschicht-Eltern darstellt. Die Zunft der Volkswirte scheint sich freuen zu können: Wieder einmal stehen ökonomische Argumente im Mittelpunkt einer großen gesellschaftlichen Kontroverse. Und dies in einem Themenbereich, der traditionell nicht mit Volkswirtschaftslehre in Verbindung gebracht wird: die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Freilich: Wenn man genauer hinschaut, dann kann man bei dieser Kontroverse auch die Grenzen wissenschaftlicher Beratung im allgemeinen und volkswirtschaftlicher Beratung im speziellen erkennen. Denn viele Wirkungszusammenhänge sind empirisch nicht geklärt und am Ende geht es ohnehin um Wertentscheidungen, die wissenschaftlich nicht entschieden werden können.
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