Seit mehr als einem Jahr hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins wieder leicht erhöht, und zwar von 4,0 auf 4,25 %. Schon seit mehreren Monaten war unverkennbar, dass die Preisentwicklung einen solchen Schritt dringend notwendig machen würde. Ist doch eines der Hauptziele der EZB die Wahrung der Preisstabilität, wobei sie sich als Grenze eine Inflationsrate von 2 % gesetzt hat. Im Juni war nun die Jahresrate der Preissteigerung im europäischen Raum auf 4 % gestiegen, was den höchsten Wert seit 1999, dem Beginn der Währungsunion, bedeutete. Handeln war also angesagt. Dies fiel natürlich nicht leicht, zeigt doch gleichzeitig die Konjunkturentwicklung deutliche Schwächen. Gegen eine Anhebung des Leitzinses gab es dann von politischer Seite auch maßgeblichen Widerstand, doch ließ sich der EZB-Rat, an seiner Spitze Jean-Cloud Trichet, dadurch nicht beirren. Die mittelfristigen Risiken für die Preisstabilität waren zu hoch geworden.
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