Die Jahre 1933 bis 1945 waren für die deutschen Archivare ein Alptraum. Denn zum einen machte sich auch dieser Berufsstand wie so viele andere zum willigen Erfüllungsgehilfen der nationalsozialistischen Machthaber; zum anderen zerstörten die politischen Eingriffe nach dem Beginn der NS-Diktatur und die massiven Einwirkungen auf die Archivbestände während des Zweiten Weltkrieges die Tradition und den Zusammenhang von jahrhundertelang gewachsenen Überlieferungen in nahezu allen Archiven des Deutschen Reiches. Am Ende war der inneren Zerstörung die äußere gefolgt - mit verheerenden Folgen bis in die Gegenwart. Es hat lange gedauert, bis sich die deutschen Archivare mit diesem finsteren Kapitel ihrer eigenen Vergangenheit beschäftigt haben. Mediziner, Naturwissenschaftler, Juristen, Germanisten, Historiker, Bibliothekare und eine Reihe weiterer Berufsgruppen sind ihnen vorausgegangen. Dass die Archivare erst auf dem 72.
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