Die berufliche Pflege gehört zu den Branchen, die besonders hohe physische und psychische Anforderungen an ihre Beschäftigten stellen. Trotz der kritischen Konstellation von ungünstigen Arbeitsbedingungen, etwa einer großen Arbeitsmenge bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen, wie mangelnden Erholungsmöglichkeiten, standen Pflegeberufe jedoch bislang eher selten im Rampenlicht. Daran änderte auch der sich über Jahre hinweg zuspitzende Personalengpass, der mit einer weiteren Arbeitsverdichtung einherging, wenig. Erst seit Beginn der Corona-Epidemie ist die Branche nun verstärkt in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Dies kann für die dort Beschäftigten eine Chance sein - vorausgesetzt, den wertschätzenden Worten folgen reale und spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Mögliche Ansatzpunkte gibt es viele. Dies zeigen unter anderem die im Rahmen der „Konzertierten Aktion Pflege" von fünf Arbeitsgruppen entwickelten Maßnahmen, zu deren Umsetzung sich die beteiligten Akteure verpflichtet haben. Sie reichen von personalpolitischen Maßnahmen, etwa der Schaffung von Anreizsystemen für Quereinsteiger, Strategien zur Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland sowie einer höheren Entlohnung bis hin zu Maßnahmen, die Pflegeeinrichtungen und -dienste ganz direkt bei ihrer Arbeit unterstützen sollen.
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