Wie ein erfolgreiches Modelabel managen geht, das weiß in Deutschland kaum jemand besser als Helmut Schlotterer, Gründer und Inhaber von Marc Cain. Im beschaulichen Bodelshausen bei Tübingen hat sich der Selfmademan ein persönlich geprägtes Imperium geschaffen. Viel Weiß, viel Holz, viel Glas, viel Klarheit stehen für die Vision einer inhabergeführten Mode-Firma, die unabhängig von Investoren und inmitten schwieriger Zeiten konstant expandiert. Alles an Marc Cain verströmt eine Aura von Erfolg, nicht nur die blanken Zahlen oder der beeindruckende Firmensitz, auch die Showrooms, das fulminante Berliner Catwalk-Debüt im vergangenen Januar oder die mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Showrooms. Zweifelsohne: Der Mann, der all das möglich macht, ist ein Connaisseur, ein großer Ästhet. Ausdruck dessen auch Helmut Schlotterers weitläufiges Büro in der obersten Etage des Firmengebäudes, das mit edlem Holzboden, weißem Designer-Leder und einem tollen Panoramablick über die schwäbische Alb und auf das brandneue Logistikzentrum besticht. Und nicht zuletzt sein nonchalanter Kleidungsstil suggeriert gelassene Souveränität. Man glaubt gern, dass er als junger Mann am liebsten in Paris gelebt hätte, oder in Italien. Doch das Leben spielte anders, sein Vater bat ihn um Unterstützung im niedergehenden textilen Familienbetrieb, und Helmut Schlotterer folgte einer Tugend, die stets sein größter Antrieb war: der Vernunft. Und machte das Beste daraus. Bereut hat er es nie. Ein Gespräch über Vision, Tugend, die Kraft der Innovation und den Glauben an sich selbst.
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