Blockchain, da denken viele an Kryptowährungen wie Bitcoin oder Libra, die neue Digitalwährung aus dem Hause Facebook. Dabei ist der Gedanke der Blockchain eigentlich nicht so neu: Der analoge Vorgänger ist das Kerbholz. Im Mittelalter legte man zwei Holzstücke nebeneinander und ritzte sie quer ein, damit Schuldverhältnisse fälschungssicher dokumentiert werden konnten. Ein Stock ging an den Gläubiger, einer an den Schuldner. Wenn einer der beiden Geschäftspartner das Kerbholz manipuliert hatte, zeigte sich das, wenn man die beiden Holzstücke wieder nebeneinander legte. In der digitalen Kerbholz-Version Blockchain ist das „verteilte Logbuch" (Distributed Ledger) ein dezentral geführtes Buchführungssystem, bei dem viele Teilnehmer beteiligt sind und grünes Licht für eine Transaktion geben müssen. Die dezentral abgelegten Datenblöcke (Blocks) sind wie eine Kette (Chain) fest miteinander verbunden. Was dokumentiert werden soll ist für die Blockchain dabei unerheblich. Entscheidend ist, dass jede spätere Transaktion auf den früheren Transaktionen aufbaut und diese als richtig bestätigt, indem sie beweist, dass sie Kenntnis von den früheren Transaktionen hat. Damit wird es unmöglich, Existenz oder Inhalt der früheren Transaktionen zu manipulieren oder zu löschen, weil sonst die ganze Kette ungültig würde.
展开▼