Gelegentlich muss man gnadenlos ehrlich sein, damit der Ernst der Lage deutlich wird. Das Institut für Handelsforschung (IFH) war gnadenlos ehrlich, als es seine Prognose des Grauens verkündete. Wenn bis zum Jahr 2030 allein in Nordrhein-Westfalen bis zu 20000 Läden dichtmachen sollen, dann ist das eine schlimme Vorhersage für die Branche. Doch düstere Zahlen verbreiten können auch andere, Günter Althaus zum Beispiel. Der Vorstandsvorsitzende von ANWR ging schon 2018 davon aus, dass von den damals 10000 Läden seiner Verbundgruppe bis zum Jahr 2023 nur noch 4000 übrig bleiben werden. Nun sind weder IFH noch Althaus als Untergangspropheten bekannt. Wenn beide solche Zahlen verkünden, soll und kann das auch die noch existierenden Händler aufrütteln. Wer in fünf oder zehn Jahren noch seine Ladentür aufschließen will, muss sich mehr anstrengen denn je. Dabei sollte er einen Satz von Carla Buzasi beherzigen: „Die Rolle des Verkäufers wird immer wichtiger", sagte die Direktorin des World's Global Style Network im „Handelsjournal". Ihre Logik: Der Mensch wird immer besser sein als künstliche Intelligenz.
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