Online-Vertrieb ja, aber nicht um jeden Preis. So kann man die Vertriebsstrategie der Steiner Spielwarenfabrik zusammenfassen. Das ostdeutsche Unternehmen besteht seit 120 Jahren, ist aber keineswegs altbacken. Zudem steht Kunden der Werksverkauf in Georgenthal zur Verfügung. Dass sie neuerdings nur noch auf die eigene Vertriebskompetenz setzt und sich von Amazon verabschiedet hat, begründet Geschäftsführerin Susanne Bier mit „unübersichtlichen Zahlungsauswertungen, Dumpingangeboten von Wettbewerbern, deren Produkte nur angeblich Made in Germany sind und sinkenden Verkaufszahlen". Letzteres bei gleichzeitig steigenden Umsatzzahlen im Steiner-eigenen Webshop. Ein Vorwurf sind auch „grundlos gesperrte Artikel", womit nicht nur Steiner Probleme hat: Das Bundeskartellamt prüft nach zahlreichen Beschwerden, ob Amazon die Produkte von Dritthändlern ohne ersichtlichen Grund sperrt und so deren Preise auf seiner Plattform kontrolliert. „Vielen Verkäufern zufolge", heißt es beim Kartellamt, nutzt Amazon seine Machtposition gerade in der Corona-Krise stärker aus.
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