Im strömenden Regen liegen sie auf dem Gehweg. Alpaka-Mäntel für fast 400 I Euro. Tüllkleider, die regulär 359 Euro kosten. Weiße Fransenpullis, die sonst für 179 Euro in den sechs Modeläden von Arlette Kaballo hängen. Am liebsten hätte die Händlerin alles medienwirksam verbrannt. Damit hätte die Wiesbadenerin es wahrscheinlich nicht nur in die Hessenschau, sondern sogar in die Tagesschau geschafft. Aber das war ihr zu viel Aufwand. „Da hätte ich dann die Feuerwehr dazu holen müssen", sagt die Händlerin, die am Jahresanfang ihre hochwertigen Teile vor den hessischen Landtag gekippt hatte. Aus Verzweiflung. Weil trotz aller Appelle und Aktionen keine Unterstützung von den Politikern kam. „Weil die nicht begreifen, dass wir gerade vernichtet werden", sagt sie und vernichtet deshalb ihre Ware. Vorerst symbolisch. Aber Kaballo weiß nicht, ob sie das nicht bald wirklich tun muss. Und mit ihr gehen erschreckende 9 % in einer Befragung des TW-Testclubs davon aus, dass sie am Ende dieser Katastrophen-Saison Winterware vernichten müssen.
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