Shangri-La-Hotel, Paris. Eine Gruppe junger Frauen kehrt von einem Shopping-Trip zurück. Die Styling-Session im Hotelzimmer entwickelt sich kurzerhand zu einer wilden Party, die ins Badezimmer verlagert wird, wo alle gemeinsam zu Gwen Stefanis „Rieh Girl" singen. Weg von Lanvin, hin zu Chanel. Genauer gesagt in den Club Castel: Auch hier schminken sich die Models zunächst gemeinsam, geben dann ihre Mäntel an der Garderobe ab und flanieren durch den Club. Im Hintergrund läuft Diana Ross' „Do you know where you're going to?". Erneuter Szenenwechsel - ab in die Accord Arena im Pariser 12. Arondissement. In der Halle, die sonst 22.000 Gäste fasst, stehen drei Dutzend Elektro-Autos und formen gemeinsam den Cat-walk für Copemi. Plötzlich drehen die Autoradios auf und geben kollektiv die wummernde Show-Musik zum Besten, während die Models zwischen den Autos entlang defilieren. So mögen diese Szenen zwar beim ein oder anderen Betrachter, angesichts der aktuellen Umstände, für Gänsehaut sorgen. Doch ist damit die Stoßrichtung für die Pariser Designer klar vorgegeben: Es geht um Party. Joie de vivre, bonheur. Genau genommen waren sich die Kreativen selten so einig, was die Inspiration und Präsentation der Kollektionen angeht. Bruno Sialelli bringt es für Lanvin so auf den Punkt: „Die Kollektion dreht sich um den Moment nach dem Lockdown, wenn die Welt sich wieder öffnet. Sie erinnert an die Feiern der Ver- gangenheit und stellt sich all die künftigen Parties vor." Es geht um ein gemeinsames nach-vome-schauen, einen ungebrochen positiven Blick in die Zukunft. Und das alles zu einer Zeit, in der sich viele der Zuschauer noch im Lockdown befinden. So rückt auch die Thematik des Wartens auf jene Lockerungen bei vielen in den Fokus.
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