Kann ein I-Tüpfelchen 400 Meter groß sein? Ja. Das Containerschiff „Ever Given", das Ende März für eine Woche den Suez-Kanal blockierte, war die vorläufige Krönung einer ganzen Reihe von Lieferketten-Problemen, mit denen sich der internationale Handel seit dem Beginn der Covid-19-Pande-mie herumschlagen musste. Überall auf der Welt gingen Lieferanten in die Insolvenz. Fabriken zum Beispiel in China unterbra- chen über Wochen ihre Produktion. Durch Reisebeschränkungen und kurzfristig vorgeschriebene Covid-19-Tests blieben Waren an den Grenzen stecken. Zulieferer entschieden sich, wegen versiegender Nachfrage umzuschwenken. Im Spätsommer 2020, also kurz nach der ersten Welle der Pande-mie, befragte die Unternehmensberatung Capgemini 400 Supply-Chain-Manager aus Deutschland und zehn weiteren Ländern nach den Auswirkungen. 88 Prozent der Manager aus dem Einzelhandel gaben an, die Pandemie habe ihr Geschäft beeinträchtigt. 71 Prozent sagten, dass es „drei Monate oder länger dauerte, bis sich ihre Lieferketten von den Störungen erholt hatten". Lediglich 28 Prozent der internationalen Einzelhändler schätzten, ihre Lieferkette sei agil genug, um die Veränderungen relativ leicht zu bewältigen. „Covid-19 war ein Weckruf für Konsumgüter und Einzelhandelsunternehmen", bilanzierte Capgemini.
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