Die Situation in der Handelslogistik ist aktuell eine völlig andere als noch vor wenigen Jahren. Nicht allein der oft besprochene Wandel hin zum E-Commerce und die Folgen der Pande-mie tragen dazu bei. Ganze Branchen ändern ihre Warensortimente, Produktionsbedingungen und internationalen Supply Chains sowie die Vertriebskanäle. Die Coronapandemie zeigt sich als Beschleuniger für diese Effekte - weshalb die nötigen Flächenanpassungen nun noch schneller und präziser getroffen werden müssen. Schließlich stehen Unternehmen verschiedenster Branchen vor demselben Grundproblem, während in zahlreichen Logistikregionen sowohl Flächen als auch Arbeitskräfte immer rarer sind. Selbst in den Gewerbeparks und Güterverkehrszentren außerhalb der Kernstädte zeigt sich dieser Nachfrageüberhang. Die Konkurrenz der Logistikdienstleister sowie der Händler um die wenigen verfügbaren Bestandsimmobilien und Baugrundstücke ist also groß. Dennoch sollte die Entscheidung, sich beispielsweise an einem Standort zu vergrößern oder zu verkleinern, immer im Einklang mit einer übergeordneten Logistikstrategie getroffen werden. Die modernen Supply Chains sind komplexer und kleinteiliger als je zuvor. Für ein Unternehmen, das beispielsweise seine Präsenz in der Top-Logistikregion Berlin-Brandenburg stärken will, kommt es nicht nur auf die Grundstücksakquise nahe der Hauptstadt an. Womöglich liegen die wichtigen Stellschrauben für einen effizienteren Warenverkehr eher im Zentrallager in der geografischen Mitte Deutschlands. Gleiches gilt für die Optimierung bisher vernachlässigter Prozesse, beispielsweise in Sachen Intralogistik oder bei den eingesetzten IT-Systemen.
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