Was lange währt ... Die Coronahüfe kommt endlich in der Modebranche an. Mit der Überbrü-ckungshilfe Ⅲ Plus (Seite 24) können Firmen mit bis zu 52 Mio. Euro einen beachtlichen Betrag an Hilfen beziehen - mehr als viermal so viel wie bislang. Und seit Anfang des Jahres erkennt der Bund die für die Branche so wichtigen Wertverluste für unverkäufliche oder saisonale Ware als erstattungsfähige Fixkosten an. Nicht zu vergessen: das Kurzarbeitergeld. Die gesamte Modebranche ist damit freilich nicht gerettet. Es gibt Konzerne, bei denen auch 52 Mio. Euro an Hilfe verpuffen. Und die 10 Mio. Euro, die maximal pro Monat ausgezahlt werden dürfen, reichen den Großen oft nicht einmal, um die Mieten während des Lockdown zu bezahlen. ...wird endlich gut? Aber mit Kostendisziplin, den Ersparnissen aus der Kurzarbeit und den erweiterten Hilfen können es viele Mittelständler schaffen. Ein Händler mit 100 Mio. Euro Umsatz sagte neulich, dass er damit trotz heftiger Umsatzeinbrüche 2020 sogar schwarze Zahlen schrieb. Die extrem komplizierten Regeln, mit denen die verschiedenen Förderkosten berechnet werden, und die Salamitaktik der Regierung sind ärgerlich. Aber versierte Steuerberater blicken hier mittlerweile gut durch. Und die Besonderheiten der Modebranche -einem Wirtschaftszweig, dessen gesamtwirtschaftliche Bedeutung in Deutschland überschaubar ist -waren der Politik lange ein Mysterium. Das ist nun anders. Und das ist ein Erfolg.
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