Etwas beschaulicher geht es im Ländle ja schon zu. „Zugegebenermaßen", sagt Michael Hövelmann, wenn er nach Berlin zum Alexanderplatz zurückblickt, wo der Chef von AWG vier Jahre das Weltstadthaus von Galeria Karstadt Kaufhof geleitet hat. Jetzt, in der 10.000-Ein-wohner-Gemeinde Köngen, fernab des Hauptstadt-Trubels, hat der 58-Jährige viel Ruhe, um den Filialisten AWG wieder auf Kurs zu bringen - zumindest, was seine neue Umgebung angeht. Denn inhaltlich ging es in den anderthalb Jahren bei dem Nahversorger, der seine 247 Standorte meist in Fachmarktzentren ansiedelt, eher turbulent als ruhig zu. Im Februar 2020, kurz vor dem ersten Lock-down in der Corona-Pandemie, war AWG erst gut acht Monate aus der Insolvenz in Eigenverwaltung heraus. Hart sei das gewesen, erinnert sich Hövelmann, als nach vier Wochen an Bord bei AWG die Läden dicht machen mussten. Die Angst bei den knapp 2300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war wohl groß, fielen im Schutzschirmverfahren und der anschließenden Insolvenz in Eigenverwaltung 2019 doch knapp 50 Filialen und 300 Stellen weg.
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