Grund zum Jubel gaben die Quartalszahlen (per 30.11.) nicht - insbesondere mit Blick auf den wichtigsten Sportartikelmarkt Nordamerika. Dennoch übertraf Nike mit einem Umsatzplus von 5 % und einem Gewinnrückgang von 9% (begünstigt durch eine im Jahresvergleich niedrigere Steuerquote) die Analystenerwartungen. Die waren aber angesichts der seit Monaten währenden Rabattschlacht im US-Markt schon im Vorfeld bescheidener ausgefallen. Der Aktienkurs hatte sich in den zurückliegenden Wochen von seinem Jahrestief (50,35 Dollar) merklich erholt. Der beeindruckende Investorentag im Oktober sorgte für Auftrieb. Obschon Nike an seiner Jahresprognose festhält, verpasste der verhaltene Ausblick auf das laufende Quartal - man rechnet mit weiterer Kontraktion der Bruttomarge - dem Titel einen Dämpfer. Nike kämpft an zwei Fronten. Rückläufige Umsätze (aktuell minus 5 %) in Nordamerika (Umsatzanteil: 45 %) das zweite Quartal in Folge sind ein eindeutiges Signal, dass es dem Platzhirschen nicht gelingt, an Adidas wie auch den kleineren Rivalen Un-der Armour verlorene Marktanteile zurückzuerobern. Gleichzeitig erzwingt das veränderte Kaufverhalten mit rückläufiger Frequenz in den Shopping Mails hohe Investitionen in den E-Commerce. Zudem fließen erhebliche Summen in Marketing und verkaufsfördernde Maßnahmen, um nicht noch weiter zurückgedrängt zu werden. Das erklärt, warum das Betriebsergebnis um 21% eingebrochen ist. Es war weniger die (vorwiegend währungsbedingt) von 44,2 % auf 43 % gesunkene Brutto-Mar-ge, die belastete, als vielmehr der massive Anstieg der Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten (plus 10%). Dennoch ist es richtig, zu investieren. Die Ausgaben für Werbung wie auch Forschung und Entwicklung - Nike hat bereits zahlreiche Innovationen in der Pipeline - sollten sich spätestens ab dem nächsten Geschäftsjahr auszahlen.
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