Anne Jaakke ist eine Frau der Tat und bereit, einmal gefasste Entscheidungen für die bessere Lösung zu revidieren. So geschehen etwa beim Personalmanagement-Kongress der TextilWirtschaft in der vergangenen Woche (siehe Seite 16), wo die Personalchefin des niederländischen Wäschefilialisten Hunkemöller den Titel ihres Vortrages vor der Veranstaltung noch einmal änderte: Statt über Hunkemöller als „great place to work" wollte sie lieber über die Frage sprechen, „how HR Supports driving sales". „Denn darum", sagt Jaakke, „geht es doch bei unserer Arbeit." Die Personalabteilung als Umsatztreiber? Die Aufmerksamkeit des Publikums war der Managerin damit jedenfalls gewiss. Denn über die Aufgaben und Rollen von Personalabteilungen wird seit Jahren diskutiert. Dass ihre Arbeit umsatzrelevant ist, wird aber selten in Betracht gezogen. In so manchem Unternehmen werden die HR-Abteilungen zwar längst als „Business Partner" bezeichnet. Doch oft sind sie es nicht, weil sie vor allem verwaltende Aufgaben übernehmen, während strategische Entscheidungen von den Fachabteilungen und der Geschäftsleitung getroffen werden. Es ist noch nicht lange her, da galt es unter Arbeitgebern der Branche als fortschrittlich, gar keine Personalabteilung zu haben. Dass es sich meist um Unternehmen handelte, die Probleme bekommen haben, ist kein Zufall. Denn zu sehr hat sich der Markt verändert, als dass man heute noch mit einer Personalpolitik durchkäme, die vor allem auf Kostenreduktion setzt und die Mitarbeiter bei allem Kostendruck in erster Linie als „Sparfaktor" betrachtet.
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