Der Kurserfolg der ABF-Aktie wird außer von Primark - der Cash Cow des Konzerns - erheblich von den Währungsrelationen (internationaler Umsatzanteil: 57%) sowie der Preisentwicklung der Nahrungsmittelrohstoffe (vor allem Zucker) bestimmt. Angesichts der widrigen Rahmenbedingungen waren die Resultate des Geschäftsjahres 2014/15 (12.9.) trotz moderatem Umsatz- und Gewinnrückgang respektabel und übertrafen die Markterwartung. Die verhaltene Kursreaktion ist mit der währungsbedingt vorsichtigen Prognose zu erklären. Kerntreiber für den Aktienkurs war und ist in abgemilderter Form noch immer die Veränderung der Spartengewichtung bei ABF. Durch die rückläufige Rentabilität im sehr schwankungsanfälligen Zuckergeschäft (Umsatzanteil: 14%) ist die Stärkung der übrigen Divisionen richtig. Primark ist mit einem Umsatzanteil von 42 % und einem Gewinnanteil von 59% der Hauptträger im Konzern. Der Erfolg der Kette - die Ladenatmosphäre ist vergleichbar mit der von H&M, jedoch bei um die Hälfte niedrigeren Preisen - ist selbstredend. Primark ist äußerst rentabel. Ein Grund ist die schlanke Kostenstruktur. Primark verzichtet wie Inditex auf Werbung (die braunen Papiertüten sind Werbeträger), setzt auf repräsentative Gebäude, erhält Lieferantenrabatte dank schneller Zahlung und hoher Abnahmemengen und hat keinen Online-Shop. Eine Bewährungs- probe ist der Eintritt in den US-Markt. Die Crux liegt vor allem in der Markenwahrnehmung. Eine Wiederholung der europäischen Erfolgsstory („Primania") in den USA würde vermutlich nicht nur langfristig Wachstum sichern, sondern auch die Spielregeln im US-Modemarkt erneuern.
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