Die Fakten sind bekannt. Das Frühjahr war zu kalt, zu nass und zu düster. Diese Rahmenbedingungen spiegeln sich auch deutlich in der Analyse der Ausgaben für Mode in den Monaten Februar bis Mai wider. „Das einzige Produkt, das in diesem Frühjahr sowohl bei Männern als auch bei Frauen uneingeschränkt gut lief, war die Jacke", sagt Dr. Ulla Ertelt von HML Modemarketing in Frankfurt. Ihr Institut analysiert viermal jährlich die Konsumausgaben für Mode. Dazu werden 2200 Haushalte zu ihren Vorlieben beim Bekleidungskauf befragt. In diesem Frühjahr sei insgesamt extrem bedarfsorientiert gekauft worden. Das mengen- und wertmäßige Minus in allen Marktsegmenten, sowohl bei DOB als auch bei HAKA, kommt also nicht allzu überraschend. Wiegt aber umso schwerer, da dies die Monate sind, in denen normalerweise ohne Preisabschläge verkauft wird. Wenn es denn weitere Lichtblicke außer den Jacken gab, so waren es bei Damenmode sowohl im gehobenen Markt als auch im Markt der Mitte modische Blusen. Auch Strick, vor allem Kaschmir, lief insbesondere im gehobenen Markt sehr gut. „Das ging in diesem Frühjahr aufgrund der Witterung ganz klar zu Lasten der Wirkwaren", erklärt Ertelt. Gut entwickelt hat sich auch die Blue Jeans, die immer mehr zur Ganz-jahres-Hose wird, und in dieser Saison Chinos, Baumwoll- und formellen Hosen gehörig Konkurrenz gemacht hat. Kleider waren im Markt der Mitte und im Preismarkt ein Erfolgsprodukt und wurden wertiger gekauft. Im gehobenen Segment sei nach dem Kleiderboom der vergangenen Saisons allerdings eine Sättigung erkennbar.
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