Donnerstagabend, kurz nach 23 Uhr. Als die bekannten Klänge von Michael Jacksons „Billy Jean" einsetzen, ist es soweit: Comedy-Rowdy Oliver Pocher tanzt zum ersten Mal als Harald Schmidts neuer Show-Partner ins Rampenlicht. Routinier Schmidt erwartet ihn in gewohnt stilvoller Garderobe: perfekt sitzender hellgrauer, hochgeschlossener Dreiknopf-Anzug mit weißen Knöpfen, weißes Manschetten-Hemd, Krawatte. Die Überraschung: Der 29-jährige Pocher, den man sonst meist im Deutschland-Trikot antrifft, tritt im eng anliegenden, anthrazitfarbenen Anzug und asphaltgrauem T-Shirt auf die Bühne. Nun ist weder Pocher noch Schmidt eine Stilikone. Das ist auch Bundestrainer Jogi Löw nicht oder Heute Journal-Sprecher Heinz Wolf, dessen Anzüge jüngst auffällig geschliffen wirken. Aber sie alle begegnen uns Tag für Tag in den Medien und haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Kunden. Ob es deren Verdienst ist, sei mal dahingestellt. Fest steht: „Der Anzug hat einen neuen Platz im Straßenbild gewonnen. Er kann heute lässig getragen werden - und zwar in allen Altersgruppen", so Renata da Pauli von Herrenausstatter.de. Der Anzugmarkt ist in Bewegung und die Geschäfte sind in diesem Herbst vielversprechend angelaufen. Ob Wormland, En-gelhorn oder Herrenausstatter.de, die Mehrheit im Handel berichtet von guten Zuwächsen. Auch bei H&M, die Formalwear seit etwa zwei Jahren gezielt in den Fokus rücken, ist man „mit der Entwicklung der klassischen Herrenkollektion sehr zufrieden", so ein Sprecher.
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