Beim Lichtbogenschweissen von Stahl kommt es aufgrund der Warmewirkung zu lokalen Gefugeveranderungen, die massgeblich die Eigenschaften des Werkstoffes beeinflussen. Folglich sollten diese Gefugeveranderungen uberwachbar sein und moglichst gezielt kontrolliert werden. Ublicherweise werden Gefugeveranderungen an metallographisch praparierten Proben nachgewiesen. Mit Hilfe einer beruhrungslosen optischen Analyse durch eine Thermografiekamera konnen thermische Gradienten im Bereich der Warmeeinflusszone (WEZ) wahrend des Schweissens oder des Abkuhlvorgangs zeit- und ortsaufgelost erfasst werden. Im Bereich der umwandlungsfahigen Stahle ist insbesondere die Bestimmung der Abkuhlzeit t8/5 als typische Kenngrosse relevant, um die Abkuhlbedingungen naher zu charakterisieren. Zudem werden die unterschiedlichen Subzonen der WEZ bezuglich ihrer temperaturabhangigen Gefugebildung bisher oftmals vereinfachend auf das Fe-Fe3C-Zustandsdiagramm projiziert, was fur reale Legierungskonzepte und schweisstechnische Temperaturregimes als Gleichgewichtsschaubild nicht reprasentativ ist.
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