Dass die frühe Kindheit, also die ersten fünf Lebensjahre, eine ganz entscheidende Phase der menschlichen Entwicklung ist, ist in Forschung und Politik unumstritten. Die Gesundheit und die Entwicklung w?hrend dieser Zeit bilden die Grundlage für das Lernen, die k?rperliche Gesundheit und das soziale und emotionale Wohlbefinden im gesamten sp?teren Leben. Und leider werden hier auch die Weichen für soziale und gesundheitliche Ungleichheit bis ins Erwachsenenalter, ja über Generationen hinweg, gestellt. Auch das Jugendalter ist ein wichtiges Entwicklungsstadium, in dem weitere umfangreiche neurobiologische, psychische und physische Ver?nderungen stattfinden - und das mit gro?er Dynamik. Dennoch wird dieser Phase weniger Beachtung geschenkt als der frühen Kindheit. Dabei gibt es unter Jugendlichen sehr viel mehr psychische Probleme wie Depressionen und Angstzust?nde, Suizidalit?t und Risikoverhalten (z. B. überm??iger Konsum von Alkohol und sonstigen Drogen). Die italienische Medizinerin und Gesundheitsforscherin Benedetta Armocida konnte kürzlich mit Kolleginnen zeigen, dass bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 24 Jahren in den L?ndern der Europ?ischen Union psychische St?rungen so zugenommen haben, dass sie in dieser Gruppe die h?ufigste gesundheitliche Belastung sind. Jugendliche stehen vor gro?en Herausforderungen: Sie müssen eine soziale und sexuelle Identit?t entwickeln, intime Beziehungen aufbauen, sind mit Gruppenzwang und den überg?ngen von einer Schule zur anderen beziehungsweise von der Schule in den Beruf konfrontiert. Heranwachsende brauchen daher immer noch viel sowohl praktische (finanzielle und organisatorische) als auch emotionale Unterstützung von ihren Eltern und der Gesellschaft insgesamt.
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