Forschung sollte ethisch vertretbar sein und m?glichst keinen Schaden anrichten - weder bei Teilnehmenden oder Forschenden noch bei Umwelt oder Gesellschaft. Das Bewusstsein für diese Verantwortung nimmt in den letzten Jahren zu. Nationale und europ?ische F?rderprogramme schreiben mittlerweile vor, dass Forschungsvorhaben entsprechende Begutachtungsprozesse nachweisen k?nnen, beispielsweise in Gestalt von Voten durch Ethikkommissionen oder der Dokumentation eines Self-Assessment-Verfah-rens. Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat bereits 2017 Empfehlungen für Begutachtungsverfahren in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften herausgegeben, wie solche Verfahren in den Sozial- und Verhaltenswissenschaften konzipiert und ausgeweitet werden k?nnen. Diese Ausweitung des Erfordernisses, Forschung vorab ausführlich und nach festgelegten Verfahren beurteilen zu lassen, er?ffnet ein gewisses Spannungsfeld zwischen Forschungsfreiheit und wissenschaftlicher ?Wahrheitssuche" auf der einen Seite und deren m?glicher Einschr?nkung durch externe Anforderungen auf der anderen. Doch das muss nicht von Nachteil sein: Vielleicht hilft die forschungsethische Reflexion auch dabei, die Qualit?t von Forschung zu verbessern.
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