Als wir Mitte November telefonieren, ist Henning Siedentopp gerade von einer dreiw?chigen Reise aus Indien zurückgekehrt - die erste seit zwei Jahren, seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Eine lange Pause für Siedentopp, schlie?lich hat ihn das Land auf den Weg geführt, den er mit seinem Label Melawear eingeschlagen hat: Nach einem BWL-Studium und einigen Jobs, die ihn nicht richtig erfüllen konnten, nahm er sich eine Auszeit und reiste nach Indien, wo seit 2015 die Produkte - mittlerweile umfasst das Portfolio Rucks?cke, Sneaker sowie Bekleidung und Accessoires für Frauen und M?nner - gefertigt werden. Für den Kasseler Unternehmer war sofort klar, dass die Kollektion h?chsten Nach-haltigkeitsstandards gerecht werden soll, weshalb sie von Anfang an mit den Zertifikaten von Fairtrade International und GOTS ausgezeichnet ist. Mit der Einführung des Grünen Knopfs ist ein weiteres Siegel hinzugekommen. Siedentopp, der schlie?lich als Quereinsteiger in die Modebranche gekommen ist, hat sich tief in alle Themen eingearbeitet. Aber wie vermittelt man beispielsweise die Bedeutung der verschiedenen Zertifikate den Kundinnen und Kunden? Wie erkl?rt man ihnen, dass nachhaltige Produktion und bezahlbare Preise sich nicht ausschlie?en? Wie begründet man als Fair Fashion-Anbieter die Teilnahme an einem Sale? Und zwar so, dass die Konsumenten dabei im besten Fall auch noch gut unterhalten werden?
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