Trotz aller politischen Lippenbekenntnisse, vornehmlich in Sonntagsreden und vor Wahlen, ist kein Trend zur Vereinfachung und kurzeren Entscheidungsschritten erkennbar. Im Gegenteil, die burokratischen, in der Regel damit verbundenen scharferen Anforderungen fur die Genehmigungsverfahren von Projekten der Seilbahnwirtschaft sind offenbar nicht umkehrbar. Dies betrifft einerseits den Ersatz alter Seilbahnen durch neue hochtechnische und komfortablere Anlagen mit wesentlich besserer Energieeffizienz. Andererseits kommen auch sinnvolle Zusammenschlusse von Skigebieten, notwendige Pistenkorrekturen und insbesondere in letzter Zeit auch die Errichtung von Anlagen zur technischen Beschneiung - Beispiel Speicherteiche - in ein wirtschaftliches Dilemma. Die Bewilligungsverfahren werden immer umfangreicher, aufwandiger und langwieriger, speziell wenn Umweltanwalte, NGOs, alpine Vereine, urbane Burgerinitiativen etc. gegen positive Entscheidungen zu Felde ziehen und schliesslich die Verwaltungsgerichte bis in hochste Instanzen bemuhen. Mit solchen Beispielen liessen sich im gesamten Alpenraum dicke Bucher fullen. Die Fremdbestimmung uber die heimische Bevolkerung alpiner Talschaften durch selbsternannte Experten, Pseudo-Wissenschaftler, meist aus "geschutzten Bereichen" und urbanen Gebieten etc., schreitet jedenfalls voran. Ein Hintergrund dafur ist zweifellos auch die in den letzten Monaten explodierte, politisch und medial ausgewalzte Klima-Diskussion. Sie suggeriert laufend, dass es in wenigen Jahren nur noch im Hochgebirge einen Winter mit entsprechenden Moglichkeiten zur Schneesportausubung geben werde. Damit sei diese Sportart zum Aussterben verurteilt bzw. bleibe sie lediglich einem elitaren Personenkreis mit dicker Brieftasche vorbehalten. Es ware an der Zeit, Skigebiete bzw. Anlagen ruckzubauen und das wirtschaftliche Heil im sanften Tourismus zu suchen. Mit derart einseitiger Betrachtungsweise wird man zwar auch das Klima nicht retten konnen, jedoch die wirtschaftlichen und funktionellen Grundlagen der Berggebiete ad absurdum fuhren. Anschauungsunterricht dazu bieten einige Talschaften in Italien oder Frankreich.
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