AbstractDie Bestimmung der Gewichtsquellung von normaler Viscosemantelfaser und polynosischer (“high modulus”) Faser in konzentrierten Lösungen von Äthylendiamin zeigt dass im Konzentrationsbereich von 30 bis 62.5 Äthylendiamin deutliche, vermutlich strukturbedingte Unterschiede im Quellmechanismus beider Faserareten bestehen. Diese Unterschiede werden bei Konzentrationen über 62.5 Äthylendiamin durch zunehmende Bildung des Cellulose‐II–Äthylendiamin‐Komplexes ausgeglichen. Die Stabilität des Komplexes Cellulose‐II‐(Regeneratcellulose)–Äthylendiamin beim Lagern über 44 Schwefelsäure entspricht praktisch derjenigen des Cellulose‐I‐Äthylenediamin‐Komplexes. Die Änderungen in der submikroskopischen Struktur der Regeneratcellulosefaser im Vergleich zu Baumwolle nach Behandlung mit 87 Äthylendiamin, Auswaschen und Trocknen bei 105°C wurden anhand der Messung der Jodsorption, Wasserdampfsorption, Hydratationswärme, Reaktivität (Acetylierung), Quellung, Dichte und Auswertung von Röntgendiagrammen verfolgt. Bei den Regeneratcellulosefasern tritt nach der oben erwähnten Behandlung mit Äthylendiamin eine Zunahme im Ordnungsgrad unter gleichzeitiger Desorientierung der Struktur durch Quellung auf. Das Ausmass der Änderung des Ordnungsgrades hängt einerseits von der Trocknungsart nach dem Auswaschen des Äthylendiamins und andererseits von der ursprünglichen Struktur der Regeneratcellulosefaser ab. Bei normaler Mantelfaser ist die Zunahme des Ordnungsgrades ausgeprägter als bei der polynosischen Faser. Die beobachtete Erhöhung der Reaktivität trotz Zunahme im Ordnungsgrad der mit Äthylendiamin behandelten Viscosemantelfaser ist durch einen weitgehenden Ausgleich der strukturellen Unterschiede zwischen Mantel und Kern und die dadurch bedingte bessere Zugänglichkeit des Faserinnern für das Reaktionsmittel erklärbar. Das Verhalten von Baumwolle unter gleichen Bedingungen ist von demjenigen der Regeneratcellulosefaser grund verschieden. In Übereinstimmung mit Arbeiten anderer Autoren konnte bei der Baumwolle durch die Behandlung mit 87 Äthylendiamin eine deutliche Vermindurung des O
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