Elektronische Systeme machen moderne Kraftfahrzeuge komfortabler und sicherer. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die vielen elektronischen Systeme nicht gegenseitig in ihrer Funktionsweise beeinflussen. Das reibungslose Zusammenwirken der elektronischen Systeme im Kfz stellt sehr hohe Anspruche an die elektromagnetische Vertraglichkeit. Aus diesem Grund verlangen die Automobilkonzerne von ihren Zulieferern die Prufung der Kfz-Komponenten nach strengen Prufkriterien. In einigen EMV- Prufvorschriften und Spezifikationen fur Kfz- Komponenten werden zusatzlich Anstiegs- und Abfallgeschwindigkeiten als pass/fail Kriterium fur periodische Schaltsignale definiert, um Emissionsprobleme zu verhindern. Dies ist, wie nachfolgend gezeigt wird, theoretisch und praktisch nicht geeignet und sollte nur zur Orientierung dienen. Dieses Kriterium strikt angewandt blockiert Optimierungsmoglichkeiten intelligenter Schaltfunktionen, ohne das angestrebte Ziel zu erfullen, die elektromagnetischen Storemissionen unter bestimmten Grenzwerten zu halten. In diesem Beitrag wird anhand theoretischer Betrachtungen der leitungsgefuhrten Storemissionen und ausgewahlter praktischer Beispiele gezeigt, dass die losgeloste Bewertung von Flankensteilheiten als Entscheidungskriterium ungeeignet ist, um die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte sicherzustellen.
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