Mitte Aptil in der Sendlinger Straße in München. Mehr als hundert Jungs, etwa zwischen 15 und 20 Jahre alt, recken ihre Arme in die Höhe und versuchen die Socken zu fangen, die Fabian Arnold in die Menge wirft. Anlass seiner Geberfreude: Die Eröffnung seines Stores Xclusive. Der Name ist Programm. Arnold, selbst gerade erst 20 Jahre alt, vertreibt schon seit Ende 2017 gemeinsam mit zwei Kumpels limitierte, also exklusive, Produkte über einen Online-Shop. Auf H5rpeneedz.c0m verkauft er hochpreisige Sneaker und Street- wear weiter - zum Vielfachen des ursprünglichen Preises. Während andere Stores schließen oder massiv in Ladenbau und Erlebnis investieren (S. 14), lösen bei ihm allein die rar vorhandenen Luxus-Produkte Hysterie aus. Die kompletten Outfits der Kunden an diesem Tag sind schnell an die 15 000 Euro wert. Hoch im Kurs stehen etwa Off-White, Balenciaga und sämtliche Kooperationen von Supreme. Die männlichen Jugendlichen bezeichnen sich selbst als Hypebeasts. Sie kurbeln das Geschäft an, weil sie ihre Shopping-Lust - wie Fabian Arnold selbst - permanent über das Verkaufen ihrer „alten" Teile finanzieren.
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