An der Zahl der Klicks erkennt man, was die Leser bewegt. Doch überraschend war sie nicht, die Nachricht vom Freitag letzter Woche: Bei Brax/Leineweber ziehen sie die Reißleine und versetzen das Unternehmen in den Corona-Krisen-Modus. In der rauen Wirklichkeit bedeutet das: Bis zu 140 Mitarbeiter in der Zentrale in Herford müssen gehen. Organisation und Prozesse werden restrukturiert. Bei einem erwarteten Umsatzminus von 22 % bis zum Jahresende lassen sich die auf gewohntes Wachstum projizierten Kosten nicht hinreichend finanzieren. Auch nicht im nächsten Jahr. Überraschend war die Nachricht deshalb nicht, weil sie hinein-passt in eine Reihe seit Wochen fortlaufender Mitteilungen, alle aus dem Mittelfeld der Industrie. Gerry Weber und Esprit, Tom Tailor und S. Oliver, Benvenuto, Hiltl und Gardeur, alle Genres, alle Größen, die liste ließe sich fortsetzen (Seite 18). Überall dasselbe: nicht gekannte Umsatzrückgänge, Mangel an Liquidität, Zwang zu Anpassung und Neuausrichtung.
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