Unser Kollege Matthias Erlinger hat sich am Montag in aller Herrgottsfrühe in sein Auto geschwungen und ist von Ostwestfalen, wo er sonst im Homeoffice arbeitet, nach Husum aufgebrochen (Seite 14). Kurz nach 9 war er da. Um gleich am Morgen zu sehen, zu hören und zu spüren, wie der erste Tag nach zwölf Wochen Shutdown auf die Menschen, die so lange darauf warten mussten, wirkt. Was er erlebt hat, diese Stimmung und die Freude, dürften Mut machen. Im Besonderen denen, die angesichts andauernder digitaler Beschallung ihren Glauben an die Attraktivität von Städten und die Lust der Leute, dort in Zukunft zu verweilen und zu konsumieren, schon zu Grabe getragen hatten. Warum Husum? Husum gehört wie Schleswig-Holstein insgesamt zu den bevorzugten Plätzen der Republik. Seit Wochenbeginn sind weitreichende Öffnungen des Einzelhandels möglich. Zugleich ist die Küstenstadt ein repräsentativer Ort: bunt gemischt, kleine und große Modehäuser, Einkaufszentren-und mittendrin CJ Schmidt, als Adresse renommiert für vitalen Handel weit über Husum hinaus. Inhaber Peter Cohrs hatte den Moment herbeigesehnt: „Ich bin sehr erleichtert." Endlich wieder Menschen, endlich wieder Leben. Endlich wieder „Shopping-Spaß", wie ein Kollege andernorts ergänzt. Wenigstens etwas.
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