Monatelang war es sehr ruhig um Galeria Karstadt Kaufhof. Jetzt schaute CEO Miguel Müllenbach in einem Interview endlich in die Zukunft des Unternehmens, das gerade über einen zweiten staatlichen Rettungskredit verhandelt. Sein Plan: 600 Mio. Euro Investitionen in die Häuser - die je nach Standort in drei Größen geclustert werden -, in E-Commerce und Logistik, in stärkere Vernetzung, individualisierte Kundenansprache und externe Serviceangebote. So soll das Warenhaus das „vernetzte Herz der Innenstadt" werden (Seite 6). Herzlich gern, möchte man sagen. Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und die Städte würden das nur begrüßen. Allein - dieser Optimismus ist schwer zu teilen. Seit vielen Jahre verlieren die Warenhäuser an Markt- bedeutung. Das droht sich nach Ende des Lockdown eher fortzusetzen, liegen die mehrstöckigen Läden doch meist in Fußgängerzonen und Shopping-Centern - also dort, wo es besondere Frequenzprobleme gibt.
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