Wir treffen Alber Elbaz Anfang September in Paris. Der Designer, 14 Jahre an der Spitze von Lanvin, aktuell erneut als Thronfolger für Karl Lagerfeld bei Chanel im Gespräch, hadert mit dem, was er liebt. „Das System Mode hat sich aufgehängt, irgendwie zwischen Zukunft und Vergangenheit. Riesige Kollektionen, Hunderte von Artikeln - und am Ende geht die Hälfte auf den Müll. Aber wer kauft schon im Dezember Bademode? Oder einen Mantel im Juni? Ich jedenfalls nicht." Was er sich wünscht? „Mehr Klugheit im Design. Und: mehr kluges Management." Technologie sei heute glamourös, Mode nicht. „Es ist Zeit, nicht mehr hinterherzuhinken und die Technologie zu nutzen." Zwei Flugstunden entfernt, in Hamburg und Berlin, ist man ein Stück weiter. Hier grübeln sie über der Frage, wie die Konsumenten der Zukunft noch genauer, noch individueller, vor allem personalisierter erreicht und angesprochen werden können. Für die Tüftler bei Otto und Zalando ist die digitale Zukunft Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit ist nah, nicht mehr als eine Armlänge entfernt.
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