Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels war es das Ziel dieser Studie, die Klimabedingungen von Sauenstallen in Norddeutschland zu beurteilen. Auf zehn ferkelerzeugenden Betrieben wurden deshalb im Zeitraum von Juli 2011 bis August 2012 Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit in den Abferkel-, Besamungs- und Wartestallen gemessen und der Temperatur-Luftfeuchtigkeits-Index (THI) berechnet. Hohe Stalltemperaturen traten auf allen Betrieben und in allen Stallabteilen in den Monaten Mai bis Augustauf. Temperaturen über 22°C, welche sich nach Literaturquellen negativ auf Sauen auswirken, wurden an bis zu 245 von insgesamt 428 Tagen aufgezeichnet. Die mittlere relative Luftfeuchtigkeit lag zwischen 65% in den Abferkel- und 71% in den Wartestallabteilen. Die Abferkelabteile wiesen im Mittel erwartungsgemass eine hohere Temperatur als die Besamungs- und Wartestallabteile auf (P < 0,05). Die Durchschnittstemperatur der drei Abteile wurde dabei in ahnlichem Masse von der Aussentemperatur beeinflusst. Bis zu einer Aussentemperatur von 10,5 bis 12,5°C beeinflusste diese die Abteiltemperaturen nur geringfügig. Oberhalb dieser Grenze führte ein Anstieg der Aussentemperatur auch zu einem ausgepragten Anstieg der Innentemperaturen. Die hohe Anzahl anHitzestresstagen weist darauf hin, dass unter norddeutschen Klimabedingungen Sauen bereits gegenwartig Hitzestressbedingungen ausgesetzt sind. Entsprechende Bau- und Managementmassnahmen konnten diese abpuffern, wodurch positive Effekte auf Gesundheit,Leistung und Okonomie zu erwarten sind.
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