Die Entwicklung eines neuen Motors fur die Sprinterklasse stellt eine sehr hohe Anforderung dar, denn uber die EU4-Emissionsvorschriften fur PKW hinaus mussen auch jene fur den Einsatz als Commercial-Fahrzeug (Guterverkehr, Prufstandszulassung) erfullt werden. Dabei gilt es, die mechanische Haltbarkeit und die Fahrbarkeit von Gesamtzuggewichten bis zu 7 to mit verschiedenen Getrieben und einer Vielzahl von Achsubersetzungen zu beherrschen. Mit der Markteinfuhrung des neuen Mercedes-Sprinter mussen die Motoren EURO4-fahig sein. Die hierbei geforderte Reduzierung der NO{sub}x-Grenzwerte auf 3,5 g/kWh (-30%) und der Partikel-Grenzwerte auf 0,02 g/kWh (-85%) bedeutet in dieser Klasse einen Technologiewandel. Die Herausforderung fur die neue Motorengeneration im Mercedes-Sprinter bestand darin, ein fur den Kunden attraktives Konzept zu definieren. Dabei ist aufgrund der geforderten sehr niedrigen Partikelemission der Einsatz eines Dieselpartikelfilters unerlasslich, wahrend die NO{sub}x-Grenzwerte durch ein Volllast-AGR-Konzept unterschritten werden. Der Motorbetrieb mit AGR an der Volllast stellt sehr hohe Anforderungen an das Aufladeaggregat und die Regelgute der Abgasruckfuhrung. Mit dem Einsatz eines modernen Piezo-Common-Rail Einspritzsystems, innovativen Software-Funktionen und nicht zuletzt der zweistufigen Aufladung ist es gelungen, fur den Mercedes Sprinter ein sehr attraktives und zukunftsweisendes Aggregat zu entwickeln. So wurden mit dem kleinvolumigen, hochaufgeladenen 2,2 L Vierzylinder nahezu die Leistungs- und Drehmomentwerte des bisherigen Funfzylinder erreicht. Dabei wurden die Emissionen drastisch abgesenkt, der Verbrauch reduziert und die Fahrbarkeit verbessert. Das Potenzial fur weitere Emissionsstufen ist daruber hinaus vorhanden. Weltweit fuhrt DaimlerChrysler mit dem OM 646 ATL{sup}2 erstmalig an einem 4-Zylinder die zweistufige Aufladung ein und zeigt mit der Auslegung als Lowend-Torque- und Emissionskonzept einen neuen technologischen Weg im Sprintersegment auf.
展开▼