"Unsere Lieferanten sind unser Kapital", sagt der Vorstand der Staatlichen Molkerei Weihenstephan Karl-Heinrich Haisch über die 2228 bayerischen Bauern, die mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. AGRARMARKT wollte wissen, ob die Landwirte das auch sosehen und diskutierte mit den Milcherzeugern über Preise, Quoten und den Strukturwandel im Freistaat. Im Schnitt zahlte die Molkerei Weihenstephan im Jahr 1996 mit 55,14 Pf/kg (3,7 % Fett/3,4 % Eiweiss, einschliesslich Nachzahlung) einen Milchpreis aus,der zwar noch 0,9 Pfennig über dem Durchschnitt der neun Vergleichsmolkereien lag, aber zufrieden sind die Milchbauern damit nicht. Georg Sellmair von der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Weihenstephan bringt es auf den Punkt: "Wir haben seit Einführung der Quoten eine Preissenkung von 20 Prozent hinnehmen müssen, und es soll noch weiter nach unten gehen. Diese Entwicklung müssen wir stoppen. Weihenstephan verkauft Produkte im Hochpreissegment, weil wir mit unserer Milch die Qualitatsgrundlage dafür liefern. Solange jede der 19 Milcherzeugergemeinschaften, die das Unternehmen beliefern, die Preisverhandlungen mit Weihenstephan allein führt, erreichen wir als Bauern nichts. Wir müssen uns zusammentun und unsere insgesamt 250 Millionen Kilogramm Milch als Paket andienen. Nur so bekommen wir mehr Einfluss auf die Preisgestaltung. Zur Zeit diskutieren wir intensiv darüber, wie wir alle Basislieferanten an einen Tisch bringen konnen."
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