Holz als nachwachsender Rohstoff spielt in der Debatte um den Ausbau erneuerbarer Energien eine herausragende Rolle. Die energetische Verwendung von Holz steht künftig in Konkurrenz zur stofflichen Holzverwendung. 2010 wurde in Deutschland erstmals mehr Holz energetisch als stofflich genutzt. Die gestiegene Nachfrage nach Energieholz führt zu einer steil nach oben zeigenden Preisentwicklung bei allen bereitgestellten Holzsortimenten. Dabei steht Deutschland in dieser Entwicklung nicht alleine da. Im Jahr 2020 soll in Europa der Anteil erneuerbarer Energien am Primarenergieverbrauch durchschnittlich 20% betragen. Der erhohte Bedarf an Biomasse aus Holz aus den europaischen Waldern wird die betroffenen Lander vor grosse Herausforderungen stellen. Eine Moglichkeit zur Deckung des steigenden Holzbedarfs bieten Importe aus Landern anderer Kontinente. Europaische Energieunternehmen bauen bereits heute Pelletieranlagen in fernen Landern und transportieren die Pellets zur Biomasseverbrennung nach Europa.Ob man der stofflichen oder der energetischen Holzverwendung mittel- und langfristig den Vorzug gibt, wird letztendlich eine gesellschaftliche Entscheidung sein. Dabei muss die vermehrte energetische Nutzung von Holz nicht zwingend den Marktaustritt für die traditionellen stofflichen Nutzer bedeuten. Sie kann auch als Brücke zum Markteintritt für neue Verfahren und Produkte aus Holz dienen. Holz hat viel Potenzial, das heute noch nicht ausgeschopft wird. Eine neu definierte Wertschopfungskette Holzbietet die Chance zur Vereinigung von okologischen und okonomischen Interessen und bringt uns der Vision einer nachhaltigen Gesellschaft moglicherweise einen Schritt naher.
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