Innerhalb weniger Monate haben sich die Verhaltnisse am Stahlmarkt umgekehrt. Etwa um die Jahresmitte 1994 wurde immer deutlicher, dass Angebot und Nachfrage sich wieder aufeinander-zubewegten. Der Angebotsdruck, der zuvor das Marktbild gepragt hatte, liess ziemlich abrupt nach, und die kraftig steigende Nachfrage stiess auf begrenzte Liefermoglichkeiten. In kurzer Zeit bauten sich daraufhin wieder Lieferfristen auf, all das begleitet von einem Anziehen der Preise. Inzwischen hat sich der Stahlmarkt eindeutig von einem Kaufermarkt, derer lange Zeit war, in einen Verkaufermarkt verwandelt, eine Marktkonstellation also, in der der Verkauferam langeren Hebel sitzt. Die bange Frage, die man sich in der Branche immer wieder stellt, ist eben nur, wie lange das so bleiben wird. Wer das Auf und Ab am Stahlmarkt uber Jahrzehnte hinweg beobachtet hat, weiss, dass der nachste Abschwung unweigerlich kommen wird, mag es auch jetzt uberhaupt noch nicht danach aussehen. Denn es gibt kaum einen anderen Markt, der regelmassig so starke zyklische Ausschlage zeigt wie der Stahlmarkt.
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