Moderne Fahrerassistenzsysteme zielen neben der Verbesserung des Fahrkomforts in grossem Masse auf die Erhohung der Verkehrssicherheit ab. Der unbestreitbare Sicherheitsgewinn bei einigen Systemen (z.B. ESP) wird jedoch fur andere Systeme kontrovers diskutiert. So besteht die Gefahr, dass Autofahrer mit fortschreitender Nutzungsdauer ihr Verhalten systematisch in negativer Art und Weise an die neuen Systeme anpassen. Im vorliegenden Artikel werden Nutzen und mogliche negative Verhaltensanpassungen im Kontext der Querfuhrungsassistenz diskutiert. Studien mit Lane Departure Warning und Heading-Control Systemen zeigen eine deutliche Verbesserung der Spurhaltung in Folge der Assistenz. Ob dieser potentielle Sicherheitsgewinn jedoch durch negative Verhaltensanpassungen der Fahrer an die Systeme reduziert wird, konnte bislang noch nicht eindeutig belegt werden. In einem Feldexperiment wurden Aspekte negativer Verhaltensanpassungen an ein Heading-Control System untersucht. Es wurde analysiert, ob Fahrer nach Gewohnung an das System ein uberzogenes Systemvertrauen entwickeln und damit einhergehend der Querfuhrungsaufgabe zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Die Analyse der Daten zeigt, dass kein uberzogenes Systemvertrauen entstanden ist, d.h. dass die Probanden auch nach langerem Umgang mit dem Assistenten die Querfuhrung in ausreichendem Masse selber regelten. Negative Verhaltensanpassungen an das Heading-Control System konnten somit nicht festgestellt werden.
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