Was ist aus dem oft bemühten „Handel ist Wandel" geworden? Auf den vergangenen Elektrofachhandelstagen hatte ich die Chance, mit Franz Reitler zu sprechen (siehe Seite 57). Der langjährige TFK-GF tritt nun zwar in die zweite Reihe zurück, die Probleme der Branche benennt er allerdings weiterhin sehr präzis. Eines davon ist das Beharrungsvermögen der Menschen. So lange es funktioniert, sind wir geneigt, die Dinge laufen zu lassen. Aber gerade in einer so innovativen Branche wie der Telekom ist das fatal. Wer nicht laufend Up-to-Date ist, gilt bei dem Endkunden bald nicht mehr als kompetenter Ansprechpartner. Und wer nicht alles daran setzt, seinen Markt zu gestalten, überlässt anderen die Initiative. Natürlich kann nicht jeder Händler den nächsten großen Trend lostreten. Aber man muss die Chancen nutzen, die sich einem bieten. Das gelingt allerdings nur, wenn man immer auf der Höhe der Zeit ist, und auch hier gilt: Wer nur auf der Welle surft, die zufällig einmal vorbeikommt, der ist immer ein Getriebener. Man muss sein Umfeld auch aktiv gestalten. Denn während man sich im täglichen Geschäft aufreibt, arbeiten Konzerne wie Amazon hinter dem Horizont daran, den Handel als Ganzes auf den Kopf zu stellen. Da hilft nur, wenn man sich frühzeitig Nischen geschaffen hat.
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