Mitarbeiter inhabergeführter Handelsgeschäfte sind ehrlicher als ihre Kollegen bei Filialisten. Denn nur 7 Prozent dieser Beschäftigten bestehlen ihre Arbeitgeber - bei großen Ketten sind das hingegen fast 23 Prozent. Doch in den kleinen Läden verursachen Kunden zu 68 Prozent Ladendiebstähle, bei Filialisten sind das nur 55 Prozent. Hier spielt gewiss eine Rolle, dass große Handelsbetriebe mehr Geld in Sicherheitstechnik investieren. Was alle Unternehmen gleich betrifft beim Thema Ladendiebstahl: „Die Gewaltbereitschaft gegenüber den Mitarbeitern ist gewachsen", sagt Frank Horst, Sicherheitsexperte im EHI Retail Institute. Das bestätigt auch Hauptkommissar Rolf Geckle vom Polizeipräsidium Karlsruhe, Deutschlands bekanntester La-dendiebstahls-Ermittler. Für den Trend zur Gewalt sorgen vor allem gewerbliche Gauner und Banden, die 2018 auf ihren organisierten Diebestouren Schäden im Wert von rund 650 Millionen Euro verursachten. „Gewöhnliche" Ladendiebe standen im vorigen Jahr für 1,750 Milliarden Euro. Insgesamt summieren sich die sogenanntenInventurverluste im Jahr 2018 laut EHI auf 4,3 Milliarden Euro, das sind 5 Prozent mehr als 2017. Für das Gros des Schwundes stehen die Diebstähle (3,75 Milliarden Euro), wovon rund 2,38 Milliarden Euro auf das Konto der Kunden gehen, für rund eine Milliarde stehen Mitarbeiter. Beim Kampf gegen Warenschwund setzen die Unternehmen laut EHI-Umfrage vor allem auf Schulung des Personals. Das wird Polizist Geckle gerne hören, denn er fordert seit Jahren mehr und besser geschultes Personal als Schutz gegen Diebstahl im Handel.
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