Wie lange noch? Bis 2010 voraussichtlich, sagt K. mit einem fragenden Blick auf den Produktionsleiter Uwe Finke. Vielleicht auch kürzer. Achteinhalb Jahre ist K. jetzt hier, warum, darf er nicht sagen. „Das sind Schwerverbrecher, die meisten haben lebenslänglich wegen Mord oder Totschlag", hat Finke gewarnt, bevor sich die elektrischen Tore der Justizvollzugsanstalt Naumburg geschlossen haben. Im Keller des Hochsicherheitstrakts arbeiten 30 Häftlinge. Die werden wahrscheinlich mit rüdem Blick an ihren Maschinen fläzen und grölen und pöbeln, wenn eine Frau reinkommt. Von wegen. Friedlich sitzen sie in ihren Nähstuben, steppen Seitennähte, sticken Bordüren und beantworten höflich, fast schüchtern, jede Frage.
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